10 geniale Fragen für dein Vorstellungsgespräch

Von: Tobias Jost

Gründer / CEO von KARRIEREGURU

Egal, wie gut dein Jobinterview war… wenn du am Ende keine oder einfach irgendwelche schlechten Fragen stellst, wie z.B. ‘wie viele Urlaubstage gibt es denn bei Ihnen?’ oder ‘wie viele Leute haben sich denn auf die Stelle beworben?’ dann kannst du dir eine Zusage ziemlich sicher abschmieren. 

Deine Fragen am Ende eines Bewerbungsgesprächs entscheiden über deinen Gesamteindruck, sie geben Auskunft über deine Persönlichkeit, deine Intelligenz, deine Kommunikationsstärke und vor allem – deinen Mut.

Frage Nr. 1

Am Ende eines jeden Vorstellungsgesprächs wird der Personaler sagen:

“Haben Sie noch irgendwelche Fragen an uns?”

Spätestens dann musst du natürlich 2 bis 3 gute Fragen stellen. Aber ich empfehle dir das auch schon vorher zu tun bzw. gleich ganz am Anfang des Gesprächs. Wenn du hier nämlich eine ganz spezielle Frage stellst, erhöht das deine Chancen auf eine Jobzusage um ein Vielfaches. 

Zuerst mal musst du aber verstehen, dass du ja bereits mit deiner Bewerbung einen positiven Eindruck hinterlassen hast. Sonst hätte man dich ja nicht eingeladen. Heißt, du musst im Gespräch gar nicht mehr überzeugen, sondern darfst den Personaler nur nicht mehr umstimmen. In der Psychologie nennt man das übrigens ‘Consistent Identity’. Wenn du jetzt gleich am Anfang des Gesprächs fragst:

“Was hat Ihnen denn eigentlich an meiner Bewerbung so gefallen, dass Sie mich jetzt persönlich kennenlernen zu wollten?“

Dann lenkst du direkt zu Beginn des Gesprächs den Fokus auf das, was den Personaler in deiner Bewerbung überzeugt hat und das musst du dann einfach immer nur wieder bestätigen. Außerdem ist es so, dass wenn der Personaler deine Stärken einmal laut ausgesprochen hat (und dann auch noch gleich am Anfang), dann ist er direkt positiv voreingenommen und deine Chancen auf eine Zusage steigen enorm. 

Neben der Frage ganz am Anfang konzentrieren wir uns aber jetzt auf die Fragen am Ende des Gesprächs. Und zwar meine Top 10, die sich auch in der Praxis immer wieder super positiv bewährt haben.

Frage Nr. 2

“Könnten Sie mir mal nen typischen Arbeitstag in der beschreiben, damit ich genau weiß, was erwartet wird?”

Mit dieser Frage erhältst du nicht nur Auskunft über anfallende Aufgaben, sondern auch einen Hinweis auf mögliche Überstunden. Außerdem bietet sich die Frage perfekt an, um deine Stärken nochmal perfekt mit den Anforderungen zu matchen. Deshalb wäre das auch eine Frage, die du einfach mal mitten im Gespräch stellen kannst.

Frage Nr. 3

“Wie würden Sie das Arbeitsumfeld und die Unternehmenskultur beschreiben?”

Jetzt kannst du die Frage natürlich einfach nur so stellen. Grundsätzlich rate ich dir allerdings bei jeder Frage, die du stellst, auch immer ne Begründung mitzuliefern, denn so kannst du dich gleich auch nochmal ganz klar positiv positionieren. Das gilt übrigens für alle Fragen aus diesem Video. Das kann sich dann so anhören: 

“Mir ist das Thema Unternehmenskultur super wichtig, für den Zusammenhalt und den Spaß im Team, deshalb würde mich mal interessieren, wie Sie das Arbeitsumfeld und das Miteinander hier so beschreiben würden.”

Die Antwort, die du dann hier drauf bekommst, kannst du im Anschluss zu Hause dann nochmal gegen das challengen, was ehemalige Mitarbeiter auf Bewertungsplattformen wie Kununu oder Glassdoor über die Firma geschrieben haben und dir dann ein realistisches Bild machen.

Frage Nr. 4

“Ich plane immer gerne längerfristig in die Zukunft, um nen ganzen klaren Plan zu haben, wo die Reise hingeht und was ich dafür tun muss. Deshalb interessiert mich, wo die Entwicklung Ihres Unternehmens die nächsten 5 bis 10 Jahre so hingeht?”

Die Frage ist clever, insbesondere mit der Begründung dazu, weil du damit suggerierst, dass man langfristig mit dir planen kann. Du musst nämlich ganz klar verstehen, dass Arbeitgeber ein großes Interesse daran haben, mit einem neuen Mitarbeiter, so wenig wie möglich Risiko einzugehen, dass der bald schon wieder kündigt. Kündigungen sind für den Arbeitgeber unglaublich teuer. Im Schnitt nämlich 43.000 €. Denn da muss die Stelle neu ausgeschrieben werden, Gespräche geführt werden, eingearbeitet werden usw., das ist alles enorm teuer. 

Wenn du also signalisierst, dass du langfristig orientiert bist, ist das ein fetter Pluspunkt.

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Frage Nr. 5

“Ich bin grundsätzlich jemand, der immer versucht möglichst effektiv zu arbeiten. Also vorallem versucht die richtigen Dinge zu tun und nicht einfach irgendwas einfach nur richtig tun. Deswegen interessiert mich, wie die Leistung in der Rolle konkret gemessen wird?”

Das ist eine unglaublich mächtige Frage, weil sie zeigt, dass du unternehmerisch denkst, also im Sinne der Firma. Es gibt nämlich so viele Arbeitnehmer, die ihre Aufgaben nicht hinterfragen und die Dinge einfach nur abarbeiten. Nicht falsch verstehen…das machen sie vielleicht auch gut, also sind effizient. Aber eben nicht effektiv. Leistung ist nicht gleich Leistung. Denn wenn du an den falschen Dingen arbeitest, bringt das weder dich noch das Unternehmen weiter.  Alternativ könntest du auch Frage 5 stellen.

Frage Nr. 6

“Was haben denn ehemalige Mitarbeiter getan, um in dieser Position hier erfolgreich zu sein?”

Auch darüber bekommst du nämlich ein gutes Gefühl dafür, wie das Unternehmen den Erfolg misst.

Frage Nr. 7

“Mir ist wichtig, mich ständig weiterzuentwickeln, weil ich davon überzeugt bin, dass nur dann Innovation entstehen kann, abgesehen davon, dass Arbeit erst dann richtig Spaß macht, deshalb interessiert mich, ob es für die Rolle konkrete Weiterbildungsmöglichkeiten gibt?”

Die Frage ist ziemlich clever, weil du dich damit als jemand präsentierst, der die Firma vorantreiben will. Arbeitnehmer, die Risiken eingehen und den Mut haben neuen Ideen zu treiben, sind äußerst selten und damit hochattraktiv für jedes Unternehmen. Du zeigst damit also, dass du deinen Wert für die Firma über Zeit immer weiter steigen wirst und damit eine Win-win-Situation kreierst.

Frage Nr. 8

“Mal angenommen ich erhalte von Ihnen die Zusage für den Job, was sind denn dann so die wichtigsten Dinge, die in den ersten 3 Monaten auf mich zukommen, bzw. was ich kann ich tun, um in der Rolle schnellstmöglich produktiv zu sein?”

Diese Frage zeigt, dass nichts dem Zufall überlässt und immer gut vorbereitet sein willst. Überhaupt merkt man dadurch, dass du gerne mit Prioritäten arbeitest, um schnellstmöglich im Sinne der Firma zum Ziel zu kommen.

Frage Nr. 9

“Wie sehen denn die nächsten Schritte nach dem Gespräch aus? Also wann kann ich von Ihnen mit einer Rückmeldung rechnen?”

Das ist eigentlich eine Frage, die überflüssig ist, weil der Personaler dich mit relativ hoher Wahrscheinlichkeit bereits im Gespräch von sich aus darüber informieren wird. Tut er das allerdings nicht, solltest du die Frage unbedingt stellen, damit du nicht im Dunkeln tappst, wenn du erstmal nichts mehr von der Firma hörst.

Frage Nr. 10

“Gibt es noch irgendetwas, dass Sie davon abhält mich einzustellen?”

Ich geb zu, die Frage erfordert ein bisschen Mut, hat aber den Effekt, dass du jegliche Skepsis, die möglicherweise noch existiert, aus dem Weg räumen kannst. Also jeder Einwand, der jetzt noch kommt, ist quasi eine Steilvorlage für dich, die Chance zu ergreifen nochmal zu überzeugen. Danach steht einem Jobangebot eigentlich nichts mehr im Weg.

Fazit

Wähl dir aus den 10 Fragen einfach 2 bis 3 aus und reicher sie mit deinen Beweggründen an. Damit kannst du am Ende des Gesprächs nochmal richtig Eindruck machen. Natürlich reichen gute Fragen am Ende allein noch nicht für ne Zusage aus, aber sie bringen dich schon mal ein gutes Stück näher.

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