Studienfinanzierung: 9 clevere Wege, dein Studium zu finanzieren

Studium Finanzierung

In diesem Artikel möchte ich dir zeigen, wie du den ersten wichtigen Schritt in deiner Karriere-Laufbahn meistern kannst: die Finanzierung deines Studiums.

Stell dir vor, du könntest dein Studium beginnen, ohne dir Sorgen um die Finanzierung zu machen. Klingt zu schön, um wahr zu sein, oder? Aber genau darum geht es in diesem Beitrag. Ich zeige dir 9 clevere Wege, wie du dein Studium finanzieren kannst, ohne am Ende in einem Berg von Schulden zu ersticken.

Ich weiß, Geld ist oft knapp als Student, und die steigenden Lebenshaltungskosten machen es nicht gerade einfacher. Aber keine Sorge! Mit den folgenden Möglichkeiten, die du perfekt kombinieren kannst, wirst du dein Studium ohne finanzielle Sorgen meistern.

Inhaltsverzeichnis

1. Kindergeld: Dein Recht auf staatliche Unterstützung

Fangen wir mit etwas an, das einige oft vergessen: Das Kindergeld. Ja, auch als Student hast du Anspruch darauf!Hier sind die Facts:

  • Solange du unter 25 bist, haben deine Eltern Anspruch auf Kindergeld für dich – auch während des Studiums.
  • Seit Januar 2023 beträgt das Kindergeld 250 € pro Monat. Das ist nicht gerade wenig!

 

Aber was, wenn deine Eltern dir das Geld nicht weitergeben? Dann gibt es einen Trick: Du kannst beantragen, dass das Geld direkt an dich überwiesen wird. Das nennt sich “Kindergeld-Abzweigung”.

So machst du das:

  1. Geh zur Familienkasse
  2. Lege dar, dass deine Eltern dich nicht oder nicht ausreichend unterstützen
  3. Füge einige Kontoauszüge und eine kurze Erklärung bei

 

Mein Tipp: Sprich zuerst mit deinen Eltern darüber. Oft wissen sie gar nicht, dass sie dir das Kindergeld eigentlich weiterleiten sollten. Eine offene Kommunikation kann hier Wunder bewirken und unnötigen Stress vermeiden.

2. Elterliche Unterstützung: Mehr als nur ein Taschengeld

Eng verknüpft mit dem vorherigen Punkt ist die finanzielle Verantwortung deiner Eltern für dein Studium. Viele vergessen, dass Eltern gesetzlich verpflichtet sind, die Ausbildung ihrer Kinder zu finanzieren – und ja, das schließt das Studium mit ein. Das gilt übrigens auch, wenn du über 25 bist und kein Kindergeld mehr beziehst.

Aber Achtung, es gibt Grenzen: Wenn deine Eltern selbst wenig verdienen, springt das BAföG ein. Das nennt sich dann “elternunabhängiges BAföG”.

Ich weiß, über Geld zu reden ist oft unangenehm, besonders mit den Eltern. Aber glaub mir, es ist wichtig. Daher mein Rat: Setz dich mit deinen Eltern zusammen und macht einen klaren Plan. Wie viel können sie beisteuern? Wie sieht es mit der Miete aus? Oder mit etwas Taschengeld?

Ein offenes Gespräch kann hier viel Stress und Missverständnisse vermeiden. Und wer weiß, vielleicht sind deine Eltern sogar erleichtert, wenn du das Thema ansprichst.

Wichtig: Falls deine Eltern sich weigern, dich zu unterstützen, obwohl sie es könnten, gibt es rechtliche Möglichkeiten. Aber das ist wirklich der allerletzte Ausweg. In den meisten Fällen lässt sich eine Lösung im Gespräch finden.

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3. BAföG: Der unterschätzte Klassiker

Kommen wir zum Klassiker der Studienfinanzierung: BAföG. Aber Vorsicht, hier lauern einige Mythen!

BAföG ist oft unterschätzt. Viele denken, sie hätten keinen Anspruch, aber das stimmt häufig nicht. Lass uns die Basics einmal kurz durchgehen:

  • BAföG ist zur Hälfte ein Zuschuss, zur anderen Hälfte ein zinsloses Darlehen.
  • Die Rückzahlung ist auf maximal 10.000 € begrenzt. Das heißt, selbst wenn du den Höchstsatz bekommst, zahlst du nie mehr als diesen Betrag zurück.

 

Ein häufiger Fehler ist, gar keinen Antrag zu stellen. Viele denken sich: “Ach, meine Eltern verdienen zu viel.” Aber die BAföG-Berechnung ist komplexer als man denkt. Faktoren wie Geschwister, Miete oder besondere Belastungen können einen großen Unterschied machen.

Mein dringender Rat: Stell auf jeden Fall einen Antrag! Im schlimmsten Fall bekommst du eine Absage, im besten Fall eine ordentliche finanzielle Unterstützung. Und keine Sorge wegen des Papierkrams – es gibt inzwischen gute Online-Tools, die dich durch den Antrag führen.

Weitere gute Nachrichten: Ab dem Wintersemester 2024/25 gibt es auch wieder eine Erhöhung des BAföGs. Plus ein sogenanntes “Flexibilitätssemester”. Das bedeutet, du kannst für ein Semester BAföG beziehen, auch wenn du die Regelstudienzeit überschritten hast. Das kann gold wert sein, wenn du in der Schlussphase deines Studiums steckst.

4. Stipendien: Nicht nur für Einserschüler

Okay, kommen wir jetzt zu einem sehr spannenden Thema: Stipendien. Und nein, du musst kein Genie, wie Einstein sein, um eins zu bekommen!

Vergiss den Mythos, dass nur Einserschüler Stipendien bekommen! Es gibt Tausende von Stipendien für alle möglichen Talente und Hintergründe. Lass mich das mal ein wenig aufschlüsseln:

  1. Die großen Begabtenförderungswerke: Sie orientieren sich in der Höhe am BAföG – aber alles geschenkt! Plus 300 € Büchergeld monatlich. Und das Beste: Du musst nicht arm sein, um das zu bekommen. Selbst wenn deine Eltern gut verdienen, kannst du das Geld erhalten.
  2. Kleinere Stiftungen: Die haben oft Schwierigkeiten, Bewerber zu finden, weil sie abseits der Eliteförderung unterwegs sind. Ihre Finanzspritzen fallen meist kleiner aus, aber sind dennoch nicht zu unterschätzen.

 

Viele Stipendien bieten nicht nur Geld, sondern auch Netzwerke, Workshops und manchmal sogar Auslandsaufenthalte an. Das kann für deine Karriere ein großer Pluspunkt sein.

Wichtig: Mehrfachbewerbungen sind erlaubt und sogar erwünscht. Je mehr du dich bewirbst, desto höher deine Chancen. Es gibt sogar Stipendiendatenbanken, die dir bei der Suche helfen.

Mein letzter Tipp hierzu: Frag deine Profs! Oft wissen sie von fachspezifischen Stipendien, die nicht überall ausgeschrieben sind. Ein kurzes Gespräch in der Sprechstunde könnte dir einige tausende Euro einbringen!

5. Nebenjob: Mehr als nur Geld verdienen

Kommen wir nun zu etwas Praktischem: Jobben neben dem Studium und was du dabei beachten solltest!

Ein Nebenjob während des Studiums hat viele Vorteile: Du verdienst nicht nur Geld, sondern sammelst auch wertvolle Praxiserfahrung. Aber beachte folgendes:

  1. Zeit: Achte darauf, dass du nicht zu viel arbeitest und dein Studium darunter leidet. Eine Faustregel ist: Nicht mehr als 20 Stunden pro Woche während des Semesters.
  2. Art des Jobs: Suche nach einem Werkstudentenjob in deinem Fachbereich. Das bringt dich fachlich weiter und sieht super im Lebenslauf aus. Viele Unternehmen suchen gezielt Werkstudenten, weil sie für sie günstiger sind als Vollzeitkräfte.
  3. Versicherung: Als Werkstudent bist du von der Rentenversicherung befreit, solange du nicht mehr als 20 Stunden pro Woche arbeitest. Das bedeutet mehr Netto vom Brutto für dich!

 

Aber Vorsicht bei BAföG: Zu viel Verdienst kann deine Förderung kürzen. Beachte also die monatliche Einkommensgrenze. Alles darüber wird vom BAföG abgezogen.

Tipp: Schau dich nach Jobs an deiner Uni um. Viele Institute suchen studentische Hilfskräfte. Die Arbeit ist oft flexibel und du baust Kontakte zu Profs und Dozenten auf – das kann für spätere Empfehlungsschreiben sehr wertvoll sein.

Und denk dran: Auch Praktika können eine gute Option sein. Zwar sind viele unbezahlt, aber für Pflichtpraktika gibt’s oft BAföG. Und die Erfahrung ist unbezahlbar für deinen späteren Berufseinstieg. Hier findest du einen ausführlichen Beitrag zum Thema Praktikum.

6. Staatlicher Bildungskredit: Der übersehene Schatz

So, schauen wir uns den nächsten Punkt an: Der staatliche Bildungskredit. Ein oft übersehener Finanzierungstipp. Dabei kann er eine sehr angenehme Option sein.

Hier sind einige Fakten:

  • Du kannst ihn ab dem 3. Semester beantragen
  • Bis zu 7.200 € Gesamtsumme möglich
  • Die Zinsen sind relativ niedrig
  • Die Rückzahlung beginnt erst vier Jahre nach der ersten Auszahlung

 

Du hast also Zeit, beruflich Fuß zu fassen, bevor du anfangen musst den Kredit zurückzuzahlen. Und im Gegensatz zu vielen anderen Krediten brauchst du keine Sicherheiten oder Bürgen.

Nutze diesen Kredit strategisch. Er eignet sich super, wenn du gegen Ende des Studiums etwas mehr finanzielle Freiheit brauchst. Vielleicht für ein Auslandssemester oder um die Jobsuche nach dem Abschluss zu überbrücken.

Aber nicht vergessen: Auch wenn die Konditionen gut sind, ist es immer noch ein Kredit. Überlege dir also gut, wie viel du wirklich brauchst und ob du es später auch zurückzahlen kannst.

7. KfW-Studienkredit: Flexibel, aber mit Vorsicht zu genießen

Kommen wir zu einer Option, die fast jeder nutzen kann: Der KfW-Studienkredit.

Der KfW-Studienkredit ist für fast alle Studierenden zugänglich – sogar bis zum Alter von 44 Jahren. Das macht ihn zu einer flexiblen Option. Du kannst zwischen 100 und 650 € monatlich beantragen, und das unabhängig vom Einkommen deiner Eltern oder deinem eigenen Vermögen.

Aber jetzt kommt der Haken: Die Zinsen sind variabel und derzeit relativ hoch. Im Oktober 2023 haben sie sogar einen Höchststand erreicht. Zwar sind sie seitdem wieder etwas gesunken, aber sie bleiben ein wichtiger Faktor, den du beachten musst.

Mein Rat: Nutze diesen Kredit als letzte Option und nur für einen begrenzten Zeitraum. Er eignet sich gut für deine Abschlussphase oder um finanzielle Engpässe zu überbrücken.

Tipp: Du kannst die Auszahlung jederzeit stoppen oder den Betrag ändern. Nutze diese Flexibilität! Nimm nur so viel, wie du wirklich brauchst.

Ab der Rückzahlung kannst du einen Festzins vereinbaren. Das gibt dir Planungssicherheit. Dieser Zins steht aber auch erst dann fest, also kannst du nicht im Voraus kalkulieren.

8. Alternatives Finanzierungsmodell: Bildungsfonds

Jetzt wird’s ein bisschen komplexer – wir sprechen über alternative Finanzierungsmodelle. Das könnte auch interessant für dich sein.

Neben dem KfW-Kredit gibt es noch andere Anbieter von Studienkrediten. Aber ich möchte mit dir über eine interessante Alternative sprechen: Die sogenannten Bildungsfonds.

Hier’s, wie sie funktionieren: Du bekommst Geld für dein Studium, aber statt eines festen Zinssatzes zahlst du später einen bestimmten Prozentsatz deines Einkommens zurück. Klingt erstmal gewagt, ich weiß.

Aber hier ist der große Vorteil: Wenn du nach dem Studium wenig verdienst oder arbeitslos wirst, zahlst du entsprechend weniger oder gar nichts zurück. Das minimiert dein Risiko. Aber Achtung: Bei einem hohen Gehalt zahlst du dementsprechend auch mehr zurück – vielleicht sogar mehr als bei einem klassischen Kredit.

Ein spannendes Modell ist der “umgekehrte Generationenvertrag” von Anbietern wie Brain Capital. Das ist besonders interessant für Studierende an privaten Hochschulen, wo oft hohe Studiengebühren anfallen.

Hier mal ein konkretes Beispiel: Sagen wir, du studierst BWL an einer privaten Hochschule. Brain Capital könnte dir die Studiengebühren von, sagen wir, 20.000 € finanzieren. Nach dem Studium zahlst du dann über einen festgelegten Zeitraum, meist 10 Jahre, einen bestimmten Prozentsatz deines Einkommens zurück.

Wenn du gut verdienst, zahlst du mehr zurück und unterstützt damit indirekt zukünftige Studierende. Verdienst du weniger, zahlst du auch weniger zurück. Es ist eine Art solidarisches System.

Diese Modelle können sehr komplex sein. Lies daher die Bedingungen sehr genau durch und rechne verschiedene Szenarien durch. Was passiert, wenn du viel verdienst? Was, wenn wenig? Vergleiche die potenziellen Kosten mit einem klassischen Kredit.

Noch ein wichtiger Punkt: Einige dieser Anbieter konzentrieren sich auf bestimmte Studiengänge oder Hochschulen. Informiere dich früh, ob du für solch ein Programm in Frage kommst.

Insgesamt sind Bildungsfonds eine innovative Option, die für manche Studierende perfekt sein kann. Aber wie immer gilt: Informiere dich gründlich und wäge die Vor- und Nachteile sorgfältig ab.

9. Notfall-Optionen: Wenn alle Stricke reißen

Zum Schluss möchte ich noch über etwas sprechen, das hoffentlich nie eintritt, aber wichtig zu wissen ist: Notfall-Optionen für deine Studienfinanzierung. Denn manchmal läuft es einfach nicht nach Plan. Hier sind deine Möglichkeiten, wenn alle Stricke zu reißen drohen:

  1. Studienabschluss- oder Überbrückungsdarlehen: Viele Studentenwerke bieten solche kurzfristigen Darlehen an. Sie sind oft zinsgünstig und schnell verfügbar. Perfekt, wenn du kurz vor dem Abschluss stehst und deine anderen Finanzierungsquellen auslaufen.
  2. Wohngeld: Ja, du hast richtig gelesen! In bestimmten Fällen können auch Studierende Wohngeld beantragen. Das gilt besonders, wenn du keinen BAföG-Anspruch hast oder BAföG als Volldarlehen erhältst.
  3. Bürgergeld: In ganz besonderen Härtefällen gibt es sogar die Möglichkeit, Bürgergeld zu erhalten. Das ist wirklich der letzte Ausweg und an strenge Bedingungen geknüpft. Aber in Situationen wie schwerer Krankheit oder wenn du dich vom Studium beurlauben lässt, kann es eine Option sein.

 

Hier’s mein dringender Rat: Wenn du langsam merkst, dass du in eine solche Notsituation gerätst, dann informiere dich frühzeitig über diese Optionen. Im Notfall hast du oft nicht die Zeit oder die Nerven, dich durch den Bürokratiedschungel zu kämpfen.

Und noch etwas Wichtiges: Scheue dich nicht, Hilfe in Anspruch zu nehmen. Die psychologischen Beratungsstellen der Unis sind oft eine gute erste Anlaufstelle, wenn du nicht weiter weißt. Sie können dich auch zu den richtigen Stellen weiterleiten.

Denk immer daran: Eine finanzielle Notlage ist keine Schande und fast immer vorübergehend. Mit den richtigen Informationen und etwas Unterstützung findest du einen Weg da durch.

Fazit: Deine Strategie für eine sorgenfreie Studienfinanzierung

So, du hast jetzt 9 Möglichkeiten kennengelernt, wie du dein Studium finanzieren kannst. Von Kindergeld über BAföG, Stipendien, Jobs, verschiedene Kredite bis hin zu Notfall-Optionen – es gibt mehr Wege, als du vielleicht dachtest.

Der Schlüssel zur sorgenfreien Studienfinanzierung liegt in der Kombination dieser Optionen. Jede Situation ist individuell, also nimm dir die Zeit, deine persönliche Finanzierungsstrategie zu entwickeln.

Denk immer daran: Deine Bildung ist eine Investition in deine Zukunft. Mit der richtigen Finanzierungsstrategie kannst du dich voll auf dein Studium konzentrieren, ohne ständig ans Geld denken zu müssen.

Zu guter Letzt möchte ich dich ermutigen, offen über das Thema Studienfinanzierung zu sprechen. Tausche dich mit deinen Kommilitonen aus, teile deine Erfahrungen und lerne von anderen. Oft ergeben sich dadurch neue Ideen oder du erfährst von Möglichkeiten, die du bisher nicht auf dem Schirm hattest.

Viel Erfolg bei deinem Studium!

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