TOP 10 Optionen für deine Zeit nach dem Abitur

Von: Susi

Redakteurin im Team KARRIEREGURU

Fast 75 % aller Schüler fühlen sich nach dem Abitur schlecht auf die Zukunft vorbereitet.  Ungefähr 20 % sagen „so, so“… und gerade mal 7 % wissen, wo die Reise hingehen soll.  Merkwürdig? Nein, nicht wirklich! Dein Abi ist vorbei, du bist volljährig und dir stehen alle Türen offen – aber genau das, ist das Problem! Du kannst heute alles machen, was du möchtest und es ist kein Wunder, wenn dich die Auswahl überfordert. Bevor du aber in ein tiefes Loch fällst oder eine Entscheidung triffst, die dich unglücklich macht, stelle ich dir jetzt nicht nur die TOP 10 Ideen für deine Zeit nach Abi vor, sondern gebe dir auch einen Fahrplan für die ersten Wochen nach deinem Abschluss. Also, lies weiter oder schau dir mein Video an (am Ende des Artikels)

„Na, weißt du schon was du nach dem Abi machen willst?“

Diese Frage setzt einen ziemlich unter Druck und löst Zukunftsängste aus, weil sie dir das Gefühl gibt, dass jetzt die Entscheidung deines Lebens ansteht, die alles beeinflusst! Aber das stimmt nicht, denn diese Schwarz-Weiß-Ansicht ist vorbei. Der Jobmarkt und vor allem Arbeitsleben haben sich komplett verändert. Den „vorgelebten Arbeitsweg“ deiner Eltern, Großeltern oder Bekannten gibt es einfach nicht mehr.

Schau dir doch mal die Menschen an, zu denen du aufblickst. Haben sie einen geradlinigen Weg hinter sich? Nein, die meisten von ihnen haben auf ihre Stärken gesetzt oder ihren Erfolg aus einem Wirrwarr unterschiedlicher Erfahrungen gezogen! Und das Gleiche gilt für dich auch: Nicht das WAS ist wichtig, sondern welche Erfahrungen, du aus deinen Entscheidungen ziehst!

Mit den folgenden 10 Ideen kannst du echte Erfahrungen sammeln

PLATZ 1 – EHRENAMTLICHE TÄTIGKEITEN

Schon oft erwähnt, und immer noch mein All Time-Favorit – aus ganz einfachen Gründen: Du bekommst ein Jahr Zeit, um persönliche Erfahrungen zu sammeln und über deine Zukunft nachzudenken, es macht sich super im Lebenslauf und tust der Gesellschaft einen riesigen Gefallen. Das Jahr kannst du in einer sozialen, ökologischen oder kulturellen Einrichtung – und sogar im In- oder im Ausland absolvieren. Alle Infos und wichtige Ansprechpartner findest du wie immer in der Videobeschreibung. 

PLATZ 2 – BUNDESWEHR

Nein, zum Berufssoldat musst du nicht werden. Der freiwillige Wehrdienst dauert zwischen 7 und 23 Monate und wird anständig bezahlt! Mittlerweile stehst du dort auch nicht mehr streng Spalier, sondern kannst in vielen anderen Bereiche tätig werden, die für deinen Traumjob wichtig sein könnten. Du willst etwa Schiffsingenieur werden? Dann sag Ahoi zur Marine! Du möchtest Hacker aufspüren? Dann ab mit dir in den Cyber- und Informationsraum. 

PLATZ 3 – JOBBEN FÜR DIE ZUKUNFT

Ob du nun schon während deines Abis oder danach mit dem Jobben beginnst, spielt keine Rolle. Mit einem Kurzzeitjob sammelst du nicht nur Erfahrungen, sondern auch einige Pluspunkte für deinen Lebenslauf. Außerdem kannst du dir so ein bisschen Geld ansparen, wenn du ein Work & Travel-Jahr nach deinem Abi zu machen oder vielleicht im Ausland studieren willst. Bitte verlier nur nicht dein eigentliches Ziel aus den Augen! Geld klingt immer verlockend, aber einfach nur zu jobben, sollte kein Ersatz für deine Karriere sein. 

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PLATZ 4 – WORK & TRAVEL, AU-PAIR / SPRACHREISE

Endlich raus, weg von Zuhause. Für viele ist ein Auslandsjahr der Traum nach dem Abi. Aber auch hier solltest du nicht zu blauäugig an die Sache herangehen. Ob Work & Travel, ein Auslandsjahr als Au-pair oder eine mehrwöchige Sprachreise – alles ist mit Kosten verbunden und auch mit viel Planung, mit der du schon vor deinem Abschluss beginnen solltest. Nichts steht aber im Vergleich zu den persönlichen Erfahrungen, die du machen wirst. Wenn du nur eine kurze Zeit überbrücken willst, dann schließ dich den Exoten unter den Abenteuern an… mit einer…

PLATZ 5 – BACK-PACKER-REISE DURCH EUROPA

Gut, relativ schwierig zurzeit – aber in ein paar Monaten definitiv wieder möglich. Beim Trampen bist du so frei und unabhängig, wie sonst wohl nie: Keine Termine, keine Planung, keine Verpflichtung. Du hast nichts im Vorhinein gebucht, sondern lässt dich einfach treiben. Klar es kostet weniger als ein Auslandsjahr in Australien, aber auch dafür brauchst du ein paar Euro in der Tasche – und einen Mitstreiter, denn zu zweit ist es sicherer und macht viel mehr Spaß. Stell dir einen kleinen Plan zusammen, nimm dir ein Tagebuch mit und unterhalte dich mit den Menschen, die dir auf deinem Weg begegnen. Wenn du lieber allein unterwegs bist, dann suche auf der Seite der Deutschen Bahn nach dem „Europa-Ticket“ oder nach dem “Kulturzug”. Vielleicht nicht die schnellste Option, aber genauso spannend! 

PLATZ 6 – GAP-YEAR aka SABBATJAHR

Sprachreisen oder Trampen passen auch in ein sogenanntes „Gap-Year“, denn das Tolle daran ist, dass du dir deine Auszeit so zusammenbasteln kannst, so wie du möchtest. Ob du nun erst mal für einige Monate jobbst, ein Praktikum in deinem Lieblingsunternehmen machst oder aber die Wanderschuhe anziehst und den Jakobsweg läufst – das Jahr gehört dir! Wichtig ist nur, dass es bei einem Jahr bleibt und du dein Gap-Year „nicht mit Nichtstun“ verbringst. Falls dir das alles merkwürdig vorkommt, dann kann ich dich beruhigen. Was für dich das Gap-Year ist, wird unter Vollprofis auch Sabbatjahr genannt. So eine „produktive Pause“ machen vor allem diejenigen, die bereits mit beiden Füßen im Berufsleben stehen, sich aber neu orientieren wollen. Das ist später nicht nur interessant, sondern bietet auch Gesprächsstoff bei Vorstellungsgesprächen. 

PLATZ 7 – DUALE AUSBILDUNG

Aus irgendeinem Grund wird Abiturienten ständig eingeredet, dass sie nach dem Abschluss direkt ein Studium ergreifen sollten. Warum? Eine Ausbildung ist keine Sackgasse – es öffnet dir sogar Türen! In den meisten Fällen kannst du als Abiturient deine Ausbildungsdauer sogar verkürzen. Außerdem überbrückst du so die ungeliebten Wartesemester und sammelst wichtige, praktische Erfahrungen in der Branche, die dich interessiert. Mit deinem Praxiswissen bist du nicht nur zukünftigen Kommilitonen voraus, sondern erkennst vielleicht auch, dass ein Studium der falsche Weg gewesen wäre. Es gibt viele Berufsfelder, für die du kein Studium brauchst und die Karriereleiter trotzdem nach oben klettern kannst.  

PLATZ 8 – SCHNUPPERSTUDIUM / ÜBERGANGSSTUDIUM

Wenn du studieren möchtest, dir aber noch nicht sicher bist, welcher Studiengang es werden soll, dann solltest du über ein Schnupperstudium nachdenken. Das ist eine Art „Studieren auf Probe“, während du an regulären Vorlesungen teilnimmst. Beachte aber, dass es dir nur zu Orientierung dienen soll und Leistungen später nicht auf dein eigentliches Studium angerechnet werden. Wenn du auf einen Studienplatz wartest oder aber die Fristen verpasst hast, wäre ein sogenanntes Übergangsstudium besser für dich. Heißt, du wählst einen verwandten Studiengang aus, indem die gleichen Inhalte relevant sind wie, z.B. Statistik oder Anatomie. So kannst du Studienleistungen später anerkennen und auf deinen eigentlichen Wunsch-Studiengang anrechnen lassen. 

PLATZ 9 – DUALES STUDIUM

Das Klischee besagt, dass es Studenten oft an Praxiswissen fehlt, während Azubis nicht fit genug in der Theorie sind. Mit einem dualen Studium schlägst du beide mit einer Klatsche und kannst alles miteinander kombinieren. Auch bringt es dir viele andere Vorteile, wie zum Beispiel gute Chancen auf dem Arbeitsmarkt oder sogar eine direkte Übernahme, wenn du dich gut anstellst. Dazu ein kleiner Spoiler: Mehr zu diesem Thema erfährst du schon in den nächsten Wochen. Also, abonniere meinen Kanal, wenn du es nicht schon gemacht hast, um das Video nicht zu verpassen!

PLATZ 10 – STUDIUM / AUSLANDSSTUDIUM

Du bist dir sicher, dass du studieren möchtest und weißt schon, in welche Richtung? Klasse! Lass dich aber nicht von komplizierten Modulbeschreibungen abschrecken, sondern suche nach Erfahrungsberichten.  Ich empfehle dir auf YouTube oder Vimeo nach Videos von Studenten zu suchen, die persönlich von ihrem Studiengang berichten. Die Uni-Webseiten sind nämlich oftmals gefüllt mit Informationen im „Akademiker-Deutsch“ und vermitteln dir den Eindruck, dass der Inhalt waaaahnsinning kompliziert ist. Und „Zeit“ ist hier das richtige Stichwort für die folgenden Tipps:

PRO-Tipps für Abiturienten

1. Ganz wichtig ist, dass du dir immer die Frage stellst, welche Kriterien für deinen Traumjob / Studium / Ausbildung am wichtigsten sind: Deine Interessen und Fähigkeiten? Dein Gehalt? Deine Berufschancen oder Selbstverwirklichung? Schau dir dazu gern noch mal mein Video an, dass hier in der Info-Box eingeblendet wird. 

2. Dein Kopf ist voll mit Lernstoff nach den letzten Prüfungen. Dein Körper voll mit Adrenalin, Druck und Anspannung. Dieser Packung muss erst mal abfallen, bevor du dich wirklich auf den nächsten Schritt konzentrieren kannst. Nimm dir also mind. 2 Wochen Zeit und mach überhaupt nichts. Lehn dich aber auch nicht zurück, sondern mach das – was dir Spaß macht, solang aus 2 Wochen keine 2 Monate werden. 

3. Mach dir danach einen Plan. Schreib dir alles auf, was dir in den Sinn kommt: Pro’s & Con’s, deine Vision, deine Ziele und Wünsche. Nutze dafür am besten meinen Newsletter, denn in der ersten und zweiten E-Mail erhältst du eine Anleitung, wie du deine Ziele richtig setzt und dir einen echten Karriereplan schmiedest. Lass dich von anderen Menschen inspirieren. Schau dir ein paar Videos an und lies so viele Bücher wie möglich.

4. Keine Tagträumerei! Das, was du dir in der Theorie vorstellst, hat oftmals nichts mit der Realität zu tun. Beginne daher auf jeden Fall mit irgendwas. Erst, wenn du in etwas reinschnupperst, bekommst du ein Gefühl dafür, ob es dir Spaß macht oder nicht. Danach kannst du immer noch aussortieren oder dich umorientieren. Siehe jeden Schritt als eine weitere Phase deiner Karriereplanung.

5. Mach nichts, was dich unglücklich macht. Das gilt für Nebenjobs, Studienfächer, Ausbildungen – einfach alles. Wenn du merkst, dass dich eine Entscheidung unglücklich macht, bedeutet das nicht, dass die Entscheidung falsch war. Das ist wirklich kein Weltuntergang – du weißt dann einfach nur besser Bescheid, welcher Weg nicht zu dir passt und kannst eine neue Richtung einschlagen. 

Eines möchte ich dir aber noch auf den Weg geben: Von außen kann dir niemand sagen, was das Richtige für dich ist. Wichtig ist nur, dass du nicht das machst, was dir andere sagen, nur damit du keine eigenen Entscheidungen treffen musst. 

Quellen / Links:

www.initiative-auslandszeit.de/umfrage-ergebnisse-nach-dem-abitur.html 

Bundeswehr:

www.bundeswehrkarriere.de/deinjahrfuerdeutschland

Work & Travel:

www.workaway.com 

www.workpackers.com

www.statravel.de

Back-Packer: 

www.back-packer.org/de/per-anhalter-fahren/

Jugendfreiwilligendienst

Auf der Website des Bundesfamilienministeriums findest du Kontakte und Informationen sowie eine Liste mit Anlaufstellen und Trägern, die ein FSJ oder FÖJ anbieten: www.bmfsfj.de  → Themen → Engagement und Gesellschaft → Freiwilligendienste → Jugendfreiwilligendienste

Nationaler & internationaler Jugendfreiwilligendienst

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www.jugendfreiwilligendienste.de

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