Die 7 häufigsten Fragen im Jobinterview + geniale Antworten

Von: Tobias Jost

Gründer / CEO von KARRIEREGURU

Allein der Gedanke an so ein Vorstellungsgespräch kann schon ein bisschen Angst machen, oder?

Was, wenn ich keine Antwort auf ne Frage weiß?

“Wie bleib ich in der Gehaltsverhandlung standhaft?”

Klar, dass du nervös bist, weil du das nie wirklich geübt hast.  

Das Schöne beim Vorstellungsgespräch ist allerdings, dass du eigentlich nur auf ein paar wenige Fragen gut vorbereitet sein musst, um eine Jobzusage zu bekommen. Und genau diese Fragen + die perfekten Antworten, verrate ich in diesem Artikel.

Inhaltsverzeichnis

Frage Nr. 1

Warum haben Sie sich bei uns beworben?

Die Intention hinter der Frage ist die, dass man herausfinden möchte, ob du dich im Vorfeld gut über das Unternehmen und die Position informiert hast, oder ob du einfach nur mal auf gut Glück hier vorbeischaust.

Sag also nicht: 

❌ “Ich möchte hier anfangen, weil ich gleich um die Ecke wohne.” 

Oder sowas hier: 

❌ “Ich hab mich beworben, weil das Gehalt bei Ihnen echt attraktiv ist.

Sondern sprich über deine Motivation. Die Frage soll nämlich deine Selbstpräsentation triggern. Das ist überhaupt bei allen Fragen so, die ich dir gleich vorstelle. Personaler werden immer kreativer, neue Formulierungen für die eigentlich selben Fragen zu finden. Heißt: Du musst eigentlich nur eine handvoll Antworten parat haben und erkennen, welche Frage, welche Antwort triggert.

Ein gutes Beispiel für die Antwort auf die Frage ‘Warum haben Sie sich bei uns beworben, wäre also: 

✅ “Ich bin schon als Kind jede freie Minute in der Natur gewesen und fühle mich auch heute noch am wohlsten, wenn es irgendwie grün um mich herum ist. In den Städten geht mir das allerdings ziemlich ab, deshalb möchte ich als Landschaftsgärtner bei Ihnen meinen Teil dazu beitragen.

Frage Nr. 2

Wo sehen Sie sich in fünf Jahren? 

Die Frage kann aber auch lauten: “Welche beruflichen Ziele haben Sie denn so?” oder “Wie sieht denn dein persönlicher Karriereplan für die nächsten Jahre aus?” Die Intention hinter dieser Frage ist immer die gleiche, nämlich herauszufinden, ob du die Stelle oder das Unternehmen nur als Sprungbrett siehst oder ob man mit dir langfristig planen kann.

Sag also nicht: 

❌ “Ich möchte mich schnell weiterentwickeln und große Projekte leiten.

Damit suggerierst du nämlich, dass du die Firma vielleicht nur als Sprungbrett siehst und bei der nächstbesseren Gelegenheit schon wieder weg bist. Deine Antwort muss hier weniger darüber aussagen, was du in 5 Jahren tun willst, sondern wer du sein möchtest. Das macht dich viel wertvoller und kann sich folgendermaßen anhören.

✅ “In 5 Jahren möchte jemand sein, an den sich jeder bei Ihnen im Unternehmen wenden kann, weil ich für jedes Problem eine Lösung parat habe und mein Wissen mit allen teile.

Frage Nr. 3

Welches sind Ihre größten Schwächen? 

Die Frage kann aber auch lauten: “Gibt es Eigenschaften, die Sie an sich ändern würden?” oder “Wo sehen Sie Raum für persönliches Wachstum?” Die Intention hinter dieser Frage ist herauszufinden, ob du zur Selbstreflexion in der Lage bist und wie du mit Defiziten umgehst. Es gibt hier also kein richtig oder falsch, ähnlich wie bei allen Stressfragen in so einem Gespräch. Es geht vor allem darum, wie du darauf antwortest.

Sag also nicht einfach nur:

❌ “Ich bin so ein bisschen perfektionistisch veranlagt und will immer alles zu 110% perfekt machen.

Das glaubt dir eh niemand. Also bleib bei der Wahrheit, zeig dich authentisch und begründe deine Antwort. 

✅ “Also wenn ich vor Publikum sprechen muss, dann bin ich immer ziemlich nervös. Deswegen hab ich mir erst kürzlich ein Speaker-Coaching gebucht, um das ganze gelassener anzugehen.

Frage Nr. 4

Gibt es irgendwas, was Sie in ihrer bisherigen schulischen oder beruflichen Laufbahn bereuen? Oder würden Sie alles nochmal genauso machen und warum?

Die Frage kann aber auch lauten: “Was war bisher Ihr größter Fehler?”. Damit wollen Personaler herausfinden, ob du deine Entscheidungen gut überlegt triffst und wie du aber auch im Zweifel mit Fehlentscheidungen umgehst. 

In deiner Antwort solltest du also nicht einfach nur sagen: 

❌ “Ich bereue eigentlich gar nichts und würde alles nochmal genauso machen.” 

Das zeugt nicht davon, dass du sehr reflektiert bist. Denn jeder Mensch hat schon mal einen Fehler gemacht. Eine bessere und authentischere Antwort dagegen wäre:

✅ “Natürlich hab ich hier und da schonmal Fehlentscheidungen getroffen, das ist, denke ich, ganz normal. Aber bereuen tue davon nichts, denn ich hab in der jeweiligen Situation immer nach bestem Wissen und Gewissen gehandelt, deswegen bin ich auch heute dort wo ich bin.

Fahrplan Vorstellungsgespräch

In 5 Schritten im Jobinterview überzeugen und die Jobzusage einfahren.

Frage Nr. 5

Warum arbeiten Kollegen gerne mit Ihnen im Team? 

Hier möchten Personaler herausfinden, ob du in das Team der ausgeschriebenen Stelle passt. Denn im Job ist es wie beim Fußball. Eine Mannschaft, die nur aus Stürmern besteht, wird nicht gewinnen. Um wirklich erfolgreich zu sein, braucht man auch ein Mittelfeld, eine Abwehr und einen Torwart. In der Arbeitswelt ist das genauso. Ein Team, das nur aus extrovertierten Alphatieren besteht, funktioniert nicht – da würden sich alle die Köpfe einschlagen. Es braucht auch introvertierte Menschen als Gegenpol.

Statt also zu antworten:

❌ “Ich bin immer der, der die Richtung vorgibt und alle mitzieht.

Das wäre eine ziemlich überhebliche Antwort, weil du deine Kollegen damit degradierst – im Sinne von, ohne dich wären die anderen aufgeschmissen. Eine bessere Antwort wäre:

✅ “Das kommt immer auf die Situation und die Teamdynamik an. Aber was mir bisher immer nachgesagt wurde ist, dass ich gut zuhören und Entscheidungen treffen kann.

Frage Nr. 6

Haben Sie sich auch bei anderen Firmen beworben? 

Die Frage spielt so ein bisschen mit dem Ego des Personalers. Ich mein klar, keiner möchte nur einer von vielen sein. Ist man allerdings der einzige, klingt das auch nicht gut, weil das nicht von deinen Qualitäten zeugen würde und der Personaler vielleicht nochmal hinterfragt, ob er denn bei deinen Fähigkeiten genau hingeschaut hat.

Statt als zu antworten:

❌ “Nein, ich hab mich nur bei Ihnen beworben.

Solltest du besser sagen: 

✅ “Ja ich hab mich noch bei 2 anderen Firmen aus der Branche beworben, finde aber vor allem bei Ihnen den Aspekt mit der Nachhaltigkeit im Produktionsprozess besonders spannend und hab auch jetzt von den ersten Minuten hier im Gespräch den besten Eindruck.

Frage Nr. 7

Welches Gehalt stellen Sie sich vor?

Hier geht’s jetzt ans Eingemachte. Ich mein, das Gehalt ist später einer deiner Hauptmotivationstreiber für die Arbeit, da brauchen wir uns nichts vormachen. Also wenn du dich hier unter Marktwert verkaufst, kann es schnell passieren, dass die Arbeit zur Qual wird. Und das wissen Personaler natürlich auch. Heißt, man würde dir nie unnötig wenig Gehalt zahlen wollen, weil man weiß, dass die Performance dann darunter leiden würde. Aber man möchte eben auch sehen, dass du eine realistische Einschätzung zu deinem Marktwert geben kannst.

Statt hier also einfach nur eine Zahl zu nennen und zu sagen: 

❌ “Ich hätte gerne 40.000 € im Jahr.

Solltest du erstmal unbedingt auf den Konjunktiv verzichten, denn so Wörter wie ‘hätte’, ‘könnte’ oder ‘würde’, wirken einfach super unsicher. Genauso wie so Formulierungen wie ‘ich denke’ oder ‘ich gaube’. Außerdem überzeugst du noch lange nicht davon, dass du 40.000 € wert bist, wenn du einfach nur den Betrag nennst. Sag deshalb besser sowas hier:

✅ “Also aufgrund meiner bisherigen Erfahrungen in der Logistik, meinem großen Netzwerk und den fachspezifischen Weiterbildungen, stelle ich mir ein Gehalt von 40.000 € vor.

Fazit

Ich kann nur nochmal betonen, dass es ausreichend ist, sich auf diese 7 Hauptfragen im Gespräch vorzubereiten. Die Fragen werden im Zweifel anders formuliert, aber die Essenz und damit auch die Antwort ist immer die gleiche. In diesem Sinne viel Erfolg bei deinem Gespräch!

Das könnte Dir auch gefallen

Mein persönlicher Karriereimpuls an dich