8 Tipps, wie du in Online-Meetings garantiert negativ auffällst (und wie du's besser machst)

Online-Meeting No-Gos

In meiner Karriere habe ich schon so einiges erlebt. Darunter auch eine Menge fragwürdiger Verhaltensweisen von Kollegen, Vorgesetzten, Kunden oder Dienstleistern. Besonders in der Welt der Online-Meetings gibt es dabei unzählige Möglichkeiten, sich selbst ein Bein zu stellen. Heute nehme ich dich mit auf eine augenzwinkernde Reise durch die Dos and Don’ts der virtuellen Zusammenarbeit. Ich zeige dir, was du während eines Online-Meetings besser nicht machen – und natürlich auch, was du stattdessen tun solltest.

Inhaltsverzeichnis

Der erste Eindruck: Dein virtueller Hintergrund

Du denkst, dein Hintergrund in Online-Meetings ist nebensächlich? Ich sage nein! Hier hast du nämlich die perfekte Gelegenheit, allen zu zeigen, wie wichtig und erfolgreich du bist. Warum dich mit einer langweiligen Wand zufriedengeben, wenn du stattdessen die Skyline von Dubai, ein Raumschiff-Cockpit oder das Oval Office als Hintergrund wählen kannst?

Stelle dir folgende Situation vor: Du nimmst an einem wichtigen Meeting zur Quartalsplanung teil. Plötzlich schaltet sich dein Kollege Kevin dazu – im Hintergrund die atemberaubende Skyline von Dubai, offensichtlich von einem luxuriösen Penthouse aus. Während du in deinem bescheidenen Homeoffice sitzt, verkündet Kevin beiläufig, dass er “kurz vom Zweitwohnsitz aus” teilnimmt. Die eigentlichen Themen des Meetings – Budgets, Ziele, Strategien – rücken in den Hintergrund. Stattdessen ist jetzt jeder von dem atemberaubenden Skyline abgelenkt. Mission accomplished!

Was du wirklich lernen solltest:

In der Realität ist ein aufgeräumter, professioneller Hintergrund der Schlüssel zum Erfolg. Ein neutraler Raum oder eine schlichte Wand sind völlig ausreichend. Wenn du einen virtuellen Hintergrund verwendest, wähle etwas Dezentes. Deine Kollegen sollen dir zuhören und sich auf deine Beiträge konzentrieren – nicht deinen vermeintlichen “Privatstrand” bewundern.

Flexibilität um jeden Preis: Der mobile Teilnehmer

An Meetings aus dem Homeoffice teilzunehmen ist viel zu langweilig! Ein echtes Alphatier nimmt von überall aus teil – je chaotischer, desto besser. Schalte dich aus dem Supermarkt zu, während du einkaufst. Oder noch besser: Nimm vom Beifahrersitz deines Autos teil, während dein Partner fährt. Zusatzpunkte gibt’s für Windgeräusche, eine wackelige Internetverbindung und gelegentliches Fluchen über andere Verkehrsteilnehmer.

Stell dir vor: Mitten in der Präsentation deiner Kollegin über die neue Marketingstrategie meldest du dich zu Wort: “Tschuldigung, könnt ihr mich hören? Ich bin gerade auf dem Weg zum Flughafen, muss noch schnell einen Kunden treffen!” Im Hintergrund hört man lauten Verkehrslärm, dein Bild wackelt wild, und alle paar Sekunden frierst du ein. Perfekt! So zeigst du allen, dass du viel zu beschäftigt und wichtig bist, um dich an so banale Dinge wie eine stabile Internetverbindung zu halten.

Was du wirklich lernen solltest:

Zuverlässigkeit ist angesagt in der virtuellen Zusammenarbeit. Wähle für wichtige Meetings einen ruhigen Ort mit stabiler Internetverbindung. Musst du wirklich unterwegs sein? Dann kommuniziere das vorher und entschuldige dich für mögliche Störungen. Profis verschieben ein Meeting lieber, als es mit schlechter Verbindung zu stören und dadurch die Zeit aller Teilnehmer zu verschwenden.

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Der Wichtigtuer: Wie du dich unentbehrlich machst

Warum solltest du dich mit dem Inhalt des Meetings befassen, wenn du stattdessen allen zeigen kannst, wie gefragt und bedeutend du bist? Sei der Typ, der ständig wichtige Termine erwähnt, Namen fallen lässt und mysteriöse Andeutungen macht.

Hier mal ein Paradebeispiel: Mitten in der Präsentation deiner Kollegin über Quartalszahlen platzt du heraus: “Sorry Leute, ich muss in 10 Minuten los zum Lunch mit dem Vorstand! Ihr versteht schon.” Oder erwähne beiläufig, dass du “gleich noch mit New York” telefonierst – auch wenn du eigentlich nur deine Tante anrufst.

Was du wirklich lernen solltest:

Respekt und Aufmerksamkeit sind in Meetings Gold wert. Konzentriere dich auf das aktuelle Meeting und die Beiträge deiner Kollegen. Musst du früher gehen? Informiere den Host vorher diskret per privater Nachricht. Deine Kollegen werden deine Rücksichtnahme zu schätzen wissen und dich als professionell wahrnehmen.

Die Sprache der Emojis: Wie du dein Engagement zeigst (oder auch nicht)

Wer braucht schon Worte, wenn es Emojis gibt? Zeig allen, dass du super engagiert bist, indem du den Chat mit einer Flut von Reaktionen bombardierst!

So könnte es aussehen: Dein Chef erwähnt Umsatzzahlen? Feuer-Emoji! Eine Kollegin spricht über Herausforderungen? Bizeps-Emoji! Jemand gibt einen schlauen Kommentar ab? Daumen hoch! Für besonders wichtige Aussagen kombinierst du mindestens fünf verschiedene Emojis. Klatschende Hände, Rakete, Herz, Glühbirne und natürlich das Einhorn – weil, warum nicht? So stellst du sicher, dass dein Name ständig im Chat aufpoppt und niemand deine “wertvollen Beiträge” übersehen kann.

Was du wirklich lernen solltest:

Engagement ist wichtig, aber Qualität schlägt Quantität. Statt wahllos Emojis zu schicken, nutze den Chat für sinnvolle Beiträge. Stelle relevante Fragen oder teile nützliche Links, die das Thema voranbringen. So zeigst du echtes Interesse und trägst konstruktiv zum Meeting bei. Ein gut platzierter, themenbezogener Kommentar ist wertvoller als hundert Emojis.

Der Meeting-Monopolist: Wie du alle anderen zum Schweigen bringst

Meetings sind deine Bühne, und du bist der Star! Sobald du das Wort hast, lass es nicht mehr los. Egal ob relevant oder nicht – Hauptsache, du redest! Sieh es wie beim Fußballspiel mit dem Ballbesitz: Je länger du am Ball bleibst, desto größer deine Chancen zu gewinnen (oder zumindest alle anderen mürbe zu machen).

Hier ein Beispielszenario: Das Meeting soll eigentlich die neue Produktstrategie besprechen – perfekt! Starte mit einer ausführlichen Erzählung über deinen letzten Griechenlandurlaub, schwenke dann zu deiner neuen Kaffeemaschine und ende mit einer detaillierten Analyse deiner Zukunftspläne. Zwischenfragen? Ignoriere sie einfach und rede weiter. Nach 20 Minuten Monolog fragst du: “Oh, worüber sprachen wir nochmal?” So zeigst du allen, dass deine Gedanken viel zu wichtig sind, um sich mit Kleinigkeiten wie dem eigentlichen Thema aufzuhalten.

Was du wirklich lernen solltest:

Weniger ist oft mehr. Konzentriere dich auf klare, prägnante Beiträge. Bereite deine Punkte vor und fasse dich kurz. Höre anderen aktiv zu und baue auf ihren Ideen auf. Ein durchdachter, relevanter Kommentar kann weitaus wertvoller sein als ein langer Monolog. Versuche, deine Beiträge auf maximal 2-3 Minuten zu begrenzen, es sei denn, du hast eine längere Präsentation.

Die Kunst der Unterbrechung: Wie du jede Präsentation sabotierst

Warum solltest du andere ihre Ideen präsentieren lassen, wenn du doch viel klüger bist? Sei der Typ, der jede Präsentation zur eigenen Show macht!

Stell dir vor: Dein Kollege stellt gerade sein sorgfältig ausgearbeitetes Konzept vor. Zeit für Action! Unterbreche ihn alle 30 Sekunden mit: “Verzeihung, darf ich kurz einhaken?” Stelle dann Fragen, die nichts mit dem Thema zu tun haben, oder erkläre, warum dein Ansatz viel besser wäre. Und als Kirsche auf dem Sahnehäubchen: Fasse am Ende alles mit deinen eigenen Worten zusammen und nimm den Applaus entgegen. So zeigst du allen, wer hier wirklich die Kontrolle hat!

Was du wirklich lernen solltest:

Echte Führungsstärke zeigt sich durch Respekt und aktives Zuhören. Lass andere ausreden und ihre Gedanken vollständig präsentieren. Notiere dir Fragen und stelle sie am Ende der Präsentation oder wenn der Sprecher nach Fragen fragt. Wenn du zusammenfasst, gib dem ursprünglichen Sprecher die Anerkennung. So schaffst du eine Atmosphäre der Zusammenarbeit und des gegenseitigen Respekts.

Der spontane Künstler: Wie du alle verwirrt zurücklässt

Powerpoint ist für Anfänger – nutze deine kreative Ader, um auf einem virtuellen Whiteboard alles zu skizzieren! Nutze jede Gelegenheit, um deine künstlerischen Fähigkeiten zur Schau zu stellen.

Ein Beispiel: Mitten in einer hitzigen Diskussion über Budgetkürzungen rufst du: “Moment, ich visualisiere das mal eben!” Aktiviere das virtuelle Whiteboard und lass deiner Kreativität freien Lauf. Zeichne wilde Kritzeleien, die entfernt an Diagramme erinnern, füge willkürliche Zahlen hinzu und verbinde alles mit chaotischen Pfeilen. Erkläre dann mit wichtiger Miene: “So, jetzt ist alles klar, oder?” Verwirrte Blicke? Perfekt! So beweist du, dass dein Denken einfach zu fortschrittlich für den Rest des Teams ist.

Was du wirklich lernen solltest:

Visuelle Hilfsmittel können sehr nützlich sein, wenn sie gut vorbereitet und relevant sind. Wenn du etwas visualisieren möchtest, frage zuerst, ob es für alle in Ordnung ist. Erkläre klar, was du darstellen willst. Halte es einfach und fokussiert. Ein gut strukturiertes Diagramm oder eine klare Skizze können komplexe Ideen viel besser vermitteln als ein chaotisches Gekritzel. Übe vorher den Umgang mit den digitalen Zeichentools, damit du sie effektiv einsetzen kannst.

Der Meeting-Verlängerer: Wie du jedes Meeting in die Länge ziehst

Das Meeting endt, wenn DU es sagst! Sei die Person, die jedes Meeting in die Länge zieht, egal wie dringend andere Termine haben könnten.

Hier ein Paradebeispiel: Der Host beendet gerade das einstündige Meeting pünktlich… Jetzt ist deine Zeit zu glänzen! Rufe laut: “Oh, eine allerletzte Sache noch!” Bring dann ein völlig neues Thema auf, das mindestens weitere 20 Minuten Diskussion erfordert. Und besser noch: Bitte den CEO, “noch kurz unter vier Augen zu sprechen” – natürlich so, dass es alle hören. So stellst du sicher, dass jeder weiß, wie wichtig du bist und dass die üblichen Zeitbegrenzungen für dich nicht gelten.

Was du wirklich lernen solltest:

Respektiere die Zeit aller Teilnehmer, einschließlich deiner Vorgesetzten. Wenn du wirklich etwas Wichtiges zu besprechen hast, sende eine kurze E-Mail und bitte um einen separaten Termin. So zeigst du, dass du die Zeit aller wertschätzt und gut organisiert bist. Wenn es doch dringend ist, frage höflich, ob du noch eine kurze Frage stellen darfst, aber halte es wirklich kurz – maximal 1-2 Minuten.

Wie du wirklich in Online-Meetings glänzen kannst

Nach all diesen humorvollen Beispielen, wie man es besser nicht macht, lass uns nochmal kurz die wichtigsten Takeaways für ein gelungenes Online-Meeting festhalten:

  1. Professionalität ist key: Achte auf einen ordentlichen Hintergrund und eine stabile Internetverbindung.
  2. Respektiere die Zeit anderer: Sei pünktlich, bleib beim Thema und halte dich an die vorgegebene Meetingdauer.
  3. Qualität statt Quantität: Liefere durchdachte, relevante Beiträge statt ständiger, oberflächlicher Kommentare.
  4. Aktives Zuhören: Konzentriere dich auf die Beiträge anderer und baue darauf auf.
  5. Sei vorbereitet: Kenne die Agenda, bereite deine Punkte vor und übe den Umgang mit technischen Tools.
  6. Zeige echtes Engagement: Stelle relevante Fragen und teile nützliche Informationen im Chat.
  7. Fördere Zusammenarbeit: Gib anderen Raum, ihre Ideen zu präsentieren und anerkenne ihre Beiträge.
  8. Sei rücksichtsvoll: Wenn du etwas Wichtiges nach dem Meeting besprechen musst, vereinbare einen separaten Termin.

Nach dem Meeting: Follow-up und Reflexion

Hier sind noch ein paar weitere Gedanken für ein professionelles Verhalten nach Abschluss eines Meetings, um einen bleibenden Eindruck zu hinterlassen:

  1. Sende eine Zusammenfassung: Wenn du der Host warst oder eine wichtige Rolle im Meeting hattest, sende eine kurze Zusammenfassung der besprochenen Punkte und nächsten Schritte an alle Teilnehmer.
  2. Folge vereinbarten Aktionen nach: Wenn dir im Meeting Aufgaben zugewiesen wurden, beginne umgehend mit der Umsetzung. Proaktivität wird immer geschätzt.
  3. Reflektiere deine Leistung: Denk darüber nach, was gut lief und wo du dich noch verbessern kannst. Kontinuierliche Selbstreflexion ist der Schlüssel zur persönlichen Weiterentwicklung.
  4. Bitte um Feedback: Frage gelegentlich Kollegen oder Vorgesetzte nach Feedback zu deiner Präsenz in Online-Meetings. Dies zeigt deine Bereitschaft zur Verbesserung und gibt dir wertvolle Einblicke.

Die Zukunft der virtuellen Zusammenarbeit

Online-Meetings sind gekommen, um zu bleiben. Auch nach der Pandemie werden viele Unternehmen auf eine Mischung aus Präsenz- und virtueller Arbeit setzen. Daher ist es wichtiger denn je, deine Fähigkeiten in diesem Bereich kontinuierlich zu verbessern.

Betrachte jedes Online-Meeting als Chance, dich positiv zu präsentieren und deine Karriere voranzutreiben. Mit der richtigen Einstellung, guter Vorbereitung und professionellem Verhalten kannst du in der virtuellen Arbeitswelt genauso erfolgreich sein wie im physischen Büro – wenn nicht sogar erfolgreicher.

Viel Erfolg bei deinem nächsten Online-Meeting!

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