TOP 20 Fragen für Dein Bewerbungs-gespräch

Von: Tobias Jost

Gründer / CEO von KARRIEREGURU

Egal, wie gut dein Job Interview gelaufen ist, wenn du am Ende KEINE oder nur irgendwelche banalen Fragen stellst, dann kannst du in der Regel das gesamte Gespräch in die Tonne treten. Denn Fragen am Ende des Vorstellungsgesprächs sind essentiell wichtig für den Gesamteindruck den du hinterlässt.

Gute Fragen geben Auskunft über deine Persönlichkeit, deine Intelligenz, und deine Kommunikationsstärke. So wirklich gute Fragen zu stellen ist allerdings gar nicht so einfach, deshalb gibt es heute von mir meine persönlichen Top 20, die sich bei all meinen Klienten immer wieder bewährt haben und somit sicherlich auch bei dir die Chancen auf den Job deutlich erhöhen werden.

Inhaltsverzeichnis

Das 1. Vorstellungsgespräch

Interessiert dich das Thema, weil du demnächst ein Vorstellungsgespräch hast oder du mit deiner Aufregung zu kämpfe hast? Für alle Fälle gilt: Übung macht den Meister! 

Auch mein erstes Jobinterview endete in einer suuuper peinlichen Stille. Ich habe die Vögel draußen zwitschern hören und selbst wie die Luft die durch die Tür zog. Mein Körper war voller Adrenalin, mein Mund trocken und ich war so aufgeregt, dass ich annahm, ich hätte schon alles gesagt …  Ein klassischer „Human Error“. Die Festplatte wollte einfach nicht mehr. 

Den Job habe ich natürlich nicht bekommen und das war auch gut so. Denn so habe ich lange darüber gegrübelt und mir schlussendlich eine „Abschluss-Strategie“ und einen ausgefeilten Fragenkatalog entwickelt – der sich bisher auch echt bewährt hat. Danach habe ich trotz Jobzusagen – und meiner Absage – ständig Anrufe von den Personalern und sogar Gehaltserhöhungen am Telefon bekommen. Die Leute sind mir richtig hinterher gerannt, und das kannst du auch! Allerdings verbirgt sich hinter meiner Abschluss-Strategie keine Magie.  

Abschluss Strategie

Dein oberstes Ziel sollte in jedem Fall sein, den Personaler bzw. Gesprächspartner unbedingt mit der Gewissheit zurücklassen, dass du der richtige Bewerber bist.  
Grundsätzlich solltest du bei Fragen aller Art auf ein paar Dinge achten, wenn du antwortest. Zum Beispiel: 

  • Halte Blickkontakt und vermeide Füllwörter wie “hm“, “ähm“, “im Grunde“, “quasi“, “eigentlich” oder “um ehrlich zu sein“… 
  • Lächeln. Wann immer und so oft wie möglich. Versuche auch beim Reden zu lächeln. Das verändert deine Stimmlage und deine eigene Stimmung.  
  • Sei höflich und professionell. 
  • Erzähle Geschichten. Versuche für alle deine Argumente immer Beispiele aus deiner bisherigen praktischen Erfahrung parat zu haben.

Gar nicht so schwer, oder?

  • Wenn sich das Gespräch dem Ende nähert – geh in dich und stell sicher, dass du alle Fragen gestellt hast, die du dir notiert hast. Auch wenn, der Personaler es eventuell eilig hat – frag nach: „Darf ich Ihnen noch ein paar Fragen stellen, bevor wir das Gespräch beenden?“
  • Versichere dich auch, dass du auf alle Bedenken der Personaler eingegangen bist indem du sagst: “Gibt es vielleicht noch etwas, das ich vor Ende des Gesprächs näher erklären könnte?”
  • Verstärke das Positive. Am besten bereitest du dafür ein Schlusswort vor, das deine Bereitschaft und Kompetenz für die Stelle zusammenfasst. Mach eine runde Sache daraus, nicht zu emotional aber schon ein bisschen episch. 
  • Drücke deine Begeisterung und Motivation für die Stelle und das Unternehmen aus und frage nach den nächsten Schritten im Einstellungsprozess. 

Nicht vergessen! Die Frage nach dem „Wie geht’s weiter?“ rundet dein Gespräch ab, die folgenden 20 Fragen verwendest du am besten kurz davor. Aber ACHTUNG… neben ein paar einfachen, smarten Fragen, sind auch einige darunter, die ziemlich straight forward sind – und für die du viiiiel Mut aufbringen musst… 

Bitte beachte auch, dass nicht alle Fragen für deine Situation passen. Schau dir das Unternehmen und deine Gesprächspartner an und wäge die Fragen gut ab. Ein Vorstellungsgespräch bei der BAYER AG ist nicht gleich ein Jobinterview bei der Bundeswehr oder einem Startup mit 10 Mitarbeitern. Natürlich solltest du auch nicht alle 20 Fragen runterrasseln. Oftmals reichen 2–3 Fragen für einen gelungenen Abschluss. 

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4.5/5

Hier kommen meine TOP 20 Fragen für dein Jobinterview

1. Können Sie mir einen typischen Arbeitstag (in dieser Art von Rolle) beschreiben?

  • Mit dieser Frage erhältst du nicht nur Auskunft über anfallende Aufgaben, sondern auch einen Hinweis auf mögliche Überstunden. 

2. Wie lange sind Sie schon im Unternehmen und was bringt Sie dazu, auch zu bleiben? BZW. Was hält Sie in dieser Rolle und dem Unternehmen?

  • Diese Frage empfiehlt sich für lockere Personaler mit denen du auf einer Wellenlänge schwebst. Eventuell wird man dir ein paar Insights verraten.

3. Was macht Ihnen an der Arbeit hier am meisten Spaß?

  • Hier gilt das Gleiche. Wäge ab, ob die Frage auch zu deinem Gesprächspartner passt. Ich persönlich finde, diese Frage ist vor allem dann sinnvoll, wenn du ein Interview mit deinem Abteilungsleiter oder einem Mitarbeiter hast, denn du findest du heraus, auf was er oder sie am meisten Wert legt und kannst evaluieren, ob ihr die gleichen Dinge schätzt. 

4. Wie würden Sie das Arbeitsumfeld und die Unternehmenskultur beschreiben?

  • Ein Klassiker unter den Abschlussfragen und ein absolutes MUSS, wenn du vorher keine Informationen dazu gefunden hast oder Themen wie Unternehmenskultur angesprochen wurden. 

5. Welche Ziele hat das Unternehmen auf kurze und lange Sicht? ODER Wo sehen Sie die Entwicklung des Unternehmens in 5 Jahren?

  • Mit dieser Stressfrage spielst du den Ball zurück und erfährst mehr über die Unternehmensstrategie. Lass die Hände von dem Job, solltest du keine Antwort auf diese Frage erhalten. Jeder braucht Ziele und Visionen. 

6. Wie würde meine Leistung gemessen werden?

  • Ein weiterer Klassiker, der zu jeder Situation und zu jedem Job passt. Selbst wenn du keine genaue Antwort erhältst, bekommst du einen Eindruck davon, wie sehr deine Arbeit in Zukunft wertgeschätzt wird.  Alternativ könntest du auch fragen…

7. Was haben ehemalige Mitarbeiter getan, um in dieser Position erfolgreich zu sein?

  • Auch so bekommst du ein gutes Gefühl dafür, wie das Unternehmen den Erfolg misst.

8. Welche Karrieremöglichkeiten eröffnen sich für eine Person, die in dieser Art von Position anfängt – für den Fall, sie/er erbringt gute Leistungen? ODER Wie sind die Wachstumsaussichten in diesem Job?

  • Nach Beförderungsmöglichkeiten zu fragen ist absolut legitim und zeigt deine Bereitschaft und Motivation, das Beste aus dir herauszuholen. 

9. Welche Herausforderungen sind mit dieser Position verbunden?

  • So erfährst, was ganz genau auf dich zukommt. Wenn dir keine Herausforderungen aufgelistet werden, darfst du gern misstrauisch werden. Oder aber du fragst etwas genauer… 

10. Was sind die wichtigsten Dinge, die ich in den ersten drei Monaten erledigen sollte, wenn ich für diese Position eingestellt werde? ODER Was sind die ersten Prioritäten für diese Position?

  • Diese Frage hilft dir herauszufinden, worauf du dich konzentrieren musst, wenn du den Job bekommst und wie du einen guten ersten Eindruck in den ersten Monaten z.B. in der Probezeit hinterlässt.

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11. Was ist es, dass Ihr Unternehmen von anderen unterscheidet?

  • Den Wortlaut der Frage kommt dir sicher bekannt vor. Münze typische Stressfragen einfach um, und adaptiere sie auf das Unternehmen. Aber sei vorsichtig, die Frage eignet sich vor allem bei „kleinen & mittleren Unternehmen“ (KMU), nicht aber bei den großen „Marken“. Die könnten sich auf die Füße getreten fühlen… Frage stattdessen:

12. Was glauben Sie, warum sich Bewerber für einen Arbeitsplatz bei Ihnen und nicht bei einem Mitbewerber entscheiden?

  • Provokativ, selbstbewusst und sehr mutig. Empfehlenswert vor allem dann, wenn du mehrere Vorstellungsgespräche in der gleichen Branche hast.

13. Welche Initiativen gibt es in Ihrem Unternehmen in Bezug auf Lernen und Entwicklung?

  • Mit dieser Frage spielst du nicht nur auf Weiterbildungen an, sondern auch kannst auch für dich checken, wie „innovativ“ das Unternehmen ist oder doch eher unter dem Motto „Das haben wir schon immer so gemacht“ arbeitet. 

14. Was ist die größte Herausforderung aktuell für Ihr Unternehmen?

  • Krisen sind auch Chancen, vor allem in unserer aktuellen Situation. Frage ruhig nach und informiere dich über mögliche äußere Einflüsse und Faktoren, die deine Stelle betreffen könnten. Je nachdem was dir gesagt, wirkt kannst du abschätzen, ob es z.B. auf Kurzarbeit oder Überstunden hinauslaufen könnte. 

15. Wie hat sich diese Position entwickelt?

  • Ganz ehrlich – abhängig von der Antwort, wird dir gesagt, ob der Job eher eine Sackgasse ist oder ein Job mit Zukunft.

16. Wie passen meine Fähigkeiten und Erfahrungen Ihrer Meinung nach zu den Anforderungen Ihres Unternehmens?

  • Es ist nicht meine Lieblingsfrage, aber sie kann für verschiedene Momente passen. Zum Beispiel, wenn du dich im Rechtswesen bewirbst, wo es Menschen mit viel Selbstvertrauen und Mut braucht.

17. Haben Sie Bedenken bezüglich meiner Qualifikation? ODER Haben Sie irgendwelche Bedenken zu meiner Person oder Lebenslauf, die ich ansprechen kann, bevor ich gehe?

  • Für diese Frage brauchst du zwar ein starkes Rückgrat, aber du zeigst damit, dass du dich sicher genug fühlst, um über deine Schwächen zu sprechen.

18. Gibt es vielleicht ein paar Abschnitte meines Lebenslaufs, die ich näher erklären soll bzw. die unklar sind?

  • Nachfragen schadet nie, aber häng die Frage bitte nicht künstlich hinten dran. Wenn ihr bereits ausführliches und lang gesprochen habt, kann sowas auch unprofessionell rüberkommen. 

19. Dürfte ich mich bei Ihnen melden, um den Stand der Entscheidung zu erfahren?

  • Ziel dieser Frage ist nicht unbedingt „Ja“. Es geht vor allem darum eine begehrte Visitenkarte zu ergattern. Jeder der schon ein paar Jährchen auf den Buckel hat, weiß, wie wichtig persönliche Kontakte und Visitenkarten sind.

20. Wann kann ich mit einer Einstellungsentscheidung rechnen? ODER Wann werden Sie eine Entscheidung treffen? Wie sieht der weitere Ablauf aus?

  • Kein Urlaub, kein Gehalt, keine Benefits. Mit dieser klassischen Frage rundest du jedes Vorstellungsgespräch perfekt ab. 

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