Natürlich solltest du bei deiner Gehaltsvorstellung nicht mit der Tür ins Haus fallen. Im Vorstellungsgespräch gibst du dein Gehalt erst dann an, wenn du danach gefragt wirst. Warte also das perfekte Timing ab und übernimm Verantwortung für dich. Denn dieser Moment ist immer ein bisschen wie im Wilden Westen:
Wer die Pistole zuerst zieht – ist schlauer.
Oftmals wirst du zwischendurch oder erst ganz am Ende danach gefragt und dann solltest du auf keinen Fall um einen Vorschlag bitten sondern selbst ein Angebot machen.
Sagen wir du möchtest 50.000 Euro pro Jahr haben, der Personaler hat die Pistole aber vor dir gezogen und macht dir ein Angebot von 35.000 Euro – dann wirkt diese Zahl auf dich wie ein Maßstab und deine Vorstellung erscheint dir unverschämt. Also gehst du automatisch auf das Angebot ein. Wenn du aber als erstes die Pistole ziehst, kommt dir das Unternehmen automatisch entgegen.
Fordere auch immer ein bisschen mehr.
Lege auf deinen Muss-Betrag immer 10 Prozent oben drauf – denn verhandelt wird ohnehin immer. Ansonsten kann es nämlich passieren, dass du von deinem Mindestgehalt abrutschst oder unterboten wirst. Auch ganz wichtig ist, dass die Zahl die du nennst definitiv ist, also EINE konkrete Zahl und keine Spanne von X bis X Euro.
Sei in deiner Selbsteinschätzung unbedingt selbstbewusst, denn wenn dein Gehalt zu niedrig ist, kommst du eventuell zu billig rüber. Hier ist es wie bei Markenprodukten, für die wir gern ein bisschen mehr Geld ausgeben. Mit teuren Preisen verbinden wir vor allem Qualität und genauso ist es auch bei Gehältern. Natürlich geht das nur wenn du bereits im Vorhinein auf ganzer Linie überzeugt hast, denn keiner ist bereit Geld für etwas oder jemanden zu zahlen der nicht zu 100% überzeugt. Schon gleich gar nicht zu viel Geld.
Natürlich haben sich die Personaler schon vorher Gedanken darüber gemacht, wie hoch das Budget für diese Stelle ist. Versuch also auf merkwürdige Tricks und krumme Zahlen zu verzichten. Es bringt absolut gar nichts, mit 49.580 Euro statt 50.000 Euro zu argumentieren. Die Personaler machen dann nicht automatisch kleinere Schritte oder denken: „Oh, der Bewerber hat sich gut mit der Kalkulation beschäftigt“…
Intelligenter wäre es, ruhig und selbstbewusst aufzutreten und deinen Wunsch ohne verschränkte Mimik oder Gestik zum Ausdruck zu bringen. Am besten ist es, wenn du dir einen Satz zurechtlegst und diesen vor dem Spiegel übst. Zum Beispiel:
„Ich stelle mir ein Jahresgehalt von 50.000 Euro vor – mit Vergünstigungen und eventuellen Zuschlägen.“
Puhh und dann ausatmen, smart gucken 😉
Und nochmal…
„Ich stelle mir ein Jahresgehalt von 50.000 Euro vor – mit Vergünstigungen und eventuellen Zuschlägen.“
Denn ja ein Gehalt besteht nicht immer nur aus einem fixen Geldbetrag sondern kann auf unterschiedlichste Weisen kombiniert werden. Viele Unternehmen bieten dir vielleicht nur 40.000 Euro Jahresgehalt, dafür aber noch einen Firmenwagen, Firmenhandy und Vergünstigungen für Sportliche Freizeitaktivitäten. So hast du am Ende vielleicht sogar mehr netto vom brutto.