Die Macht der Körpersprache: So bekommst du IMMER was du willst! 🤌

Von: Susi

Redakteurin im Team KARRIEREGURU

Egal,ob du mehr Gehalt vom Chef möchtest, oder deine Kollegen von einer Idee überzeugen willst… In diesem Artikel beschreibe ich, wie du mit simplen Kommunikationstechniken und einem entsprechenden Framework, in Zukunft dafür sorgen kannst, dass du in deinem Beruf und deiner Rolle deutlich überzeugender wirkst. Wenn du weiter runterrollst, gelangst du zum Video. 

Inhaltsverzeichnis

Beginnen wir zunächst mit den Dingen, die du kontrollieren kannst. Und zwar deinem Körper und deiner Sprache. Denn egal, ob du dich mal eben mit den Kollegen unterhältst, ein Gespräch mit deinem Chef führst oder aber vor großer Runde präsentierst. Kommunikation passiert immer und überall.

„Man kann nicht nicht kommunizieren“…

das hat schon der deutsche Kommunikationswissenschaftler Paul Watzlawick gesagt. Was er damit meint, ist, dass du, selbst wenn du den Mund nicht aufmachst, dennoch Informationen aussendest. Sobald also zwei Menschen aufeinandertreffen, läuft bewusst oder unterbewusst Kommunikation ab.

Laut zahlreicher Forschungsstudien passiert Kommunikation zu 83 % über das Sehen, zu 11 % über das Hören, 3,5 % über das Riechen, 1,5 % über das Tasten, und zu 1 % über das Schmecken. Heißt also, alle deine Sinne spielen in der Kommunikation eine wichtige Rolle.

Da wir allerdings ⅔ einer Botschaft visuell aufnehmen, hat gerade die „Körpersprache“ einen enormen Stellenwert – besonders in Hinblick auf deine Wirkung auf andere. Die Körpersprache ist eine Form der sogenannten „nonverbalen Kommunikation“ und besteht aus den Elementen: Gestik, Mimik, Körperhaltung, Habitus und Bewegung. Wenn du deine Körpersprache perfekt beherrschst, dann kannst du auch deine Wahrnehmung auf andere verändern.

Hier ein paar Beispiele

1. Deine Körperhaltung. Indem du z.B. deine Schultern zurückziehst, die Brust etwas rausstreckst und deinen Rücken gerade hältst, kannst du Selbstbewusstsein und Ausdruckskraft vermitteln.

2. Deine Gestik. Wenn du dir während eines Gespräches häufig in die Haare oder ins Gesicht fasst, dann vermittelst du Nervosität. Verschränkst du die Arme kann das bedeuten, dass du dich distanzieren willst oder unsicher bist. Wichtig ist, dass du deine Arme locker an den Seiten hältst und Informationen mit dezenten Gesten versuchst, zu verstärken.

3. Deine Mimik. Wenn du mit halb geschlossenen Augenlidern zuhörst oder sprichst, dann vermittelst du Langeweile oder Müdigkeit. Achte also darauf, ein freundliches Gesicht aufzusetzen. Übe vorab mal vor dem Spiegel, so kannst du herausfinden, welche deiner Mimiken wie wirkt.

4. Dein Blickkontakt. Wenn du z.B. während einem Gespräch aus dem Fenster, auf dem Boden oder dein Handy schaust, dann zeigst du ganz klar, dass du desinteressiert bist. Deswegen halte Augenkontakt und zeig dich wissbegierig. 

Du siehst also, jedes Element der Körpersprache sorgt für eine ganz bestimmte Wirkung beim Empfänger der Nachricht. 

Kommen wir nun zu den Sprach- und Ausdrucksmitteln – also der verbalen Kommunikation. Immerhin nehmen wir 11 % einer Botschaft, über die Ohren auf. Heißt also, wie deine Botschaft bei anderen ankommt, ist von verschiedenen Sprech- und Artikulationstechniken abhängig.

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Das sind die Basics:

1. Die Lautstärke: Es macht einen Unterschied, ob du laut oder leise sprichst. 

2. Das Sprechtempo: Sprichst du sehr schnell oder sehr langsam? 

3. Pausen: Sprichst du langatmig oder betont mit der ein oder anderen Pausen, die Nachdruck verleihen? 

4. Kadenzen: Wie formulierst du eine Frage oder wie triffst du eine Aussage? Damit gibst du dem Inhalt Struktur.

5. Akzente: Also welche Satzteile betonst du?

Hier mal ein praktisches Beispiel: Der Satz „Das ist wirklich ein sehr gutes Beispiel“ kann abhängig von der jeweiligen Tonalität und Betonungen auch unterschiedliche Bedeutung erhalten. 

1. DAS ist wirklich ein gutes Beispiel! 

2. Das ist WIRKLICH ein gutes Beispiel!

(Dafür schaust du dir am besten das Video an!)

Klares, deutliches Sprechen braucht viel Übung. Da tue ich mich selbst manchmal noch schwer. Am besten lässt sich das aber durch lautes Vorlesen verbessern. Indem du das Sprechen übst, auf deine Betonung achtest, kurze Sätze bildest, mit einer angenehmen Lautstärke sprichst und gut Pausen setzt, kannst du es schaffen, deinen Gesprächspartner oder ein Publikum zu begeistern. Ich finde es wirklich Wahnsinn, wie viele Möglichkeiten man hat, um den Inhalt einer Botschaft eindrucksvoll zu verpacken. 

So viel also zu den Grundlagen. Kommen wir jetzt zum wichtigsten Teil: dem Kommunikations-Framework.

Das wird dir in Zukunft dabei helfen, jedes Gespräch genau so vorzubereiten, dass das deine Botschaft wirklich zu 100 % ankommt und du bekommst, was du willst. Zur Verdeutlichung werde ich das Beispiel: „Gehaltsverhandlung mit dem Arbeitgeber“ nutzen.

Dabei müssen wir zunächst mal zwischen Sach- und Beziehungsebene unterscheiden, denn wie du mit anderen Menschen kommuniziert, ist immer abhängig von bestimmten Faktoren. Die Kommunikation mit Freunden oder Verwandten sieht natürlich ganz anders aus, als die mit Arbeitskollegen, Kunden oder Vorgesetzten.

Die Sachebene beinhaltet das Thema, den Ort, den Grund, die Uhrzeit und Dauer sowie das Ziel des Gespräches. Die Beziehungsebene klärt, wer die Teilnehmer des Gespräches sind und in welcher Beziehung sie zueinander stehen. Um die Gehaltsverhandlung mit deinem Chef also optimal vorzubereiten, solltest du dir über alle Punkte genau im Klaren sein.

1. Wo findet das Gespräch statt? (am Telefon, Video-Konferenz oder im Besprechungsraum?)

MEIN TIPP: Sofern es ein persönliches Treffen ist, achte darauf, dass ihr euch nicht direkt, sondern schräg gegenüber sitzt. Das wirkt weniger konfrontierend. Und versuche dabei eine Position auf gleicher Höhe einzunehmen. Das lässt die Hierarchie verschwinden. 

2. Wann und wie lange findet das Gespräch statt? (Am Morgen kurz vor dem nächsten Meeting, in der Mittagspause, oder bei einem Feierabendbier?)

MEIN TIPP: Je kürzer das Meeting, desto klarer und verständlicher sollten deine Argumente formuliert sein. Sprich deutlich, in kurzen Sätzen und treffe knappe Aussagen. Für den optimalen Fokus sollte dein Gehaltsgespräch natürlich an einem ruhigen, entspannten Ort stattfinden.

3. Wer ist der Gesprächspartner? (ein Kollege, Mitarbeiter, Vorgesetzter oder Publikum?)

MEIN TIPP: In unserem Fall ist es der Chef. Aber ist es der direkte Vorgesetzte oder die Geschäftsführung? Welche Charaktereigenschaften hat der- oder diejenige, die ich mir zunutze machen kann? Suche in jeden Fall den direkten Blickkontakt, um Aufmerksamkeit zu signalisieren. Am besten du wanderst mit deinen Augen immer wieder abwechselnd zwischen den beiden Augen deines Gesprächspartners hin und her. So entsteht das Gefühl gesehen worden zu sein, und das wirkt sehr sympathisch. 

4. Welche Rolle nehme ich persönlich ein? (Bin ich der disziplinarische Vorgesetzte, bin ich der ambitionierte Mitarbeiter, der mehr Verantwortung will oder eher der überforderte Mitarbeiter der Entlastung benötigt?)

Lade nur die Personen ein die auch wirklich was beizutragen haben. Ich mein, du willst nicht das man dir Zeit stehlt, dann mach das auch nicht bei anderen. Jeff Bezos hat mal die 2 Pizzen Regel eingeführt. In einem Meeting sollten dabei niemals mehr Teilnehmer sein als 2 Pizzen satt machen würden. Und dann als kleine Zusatzinfo noch. Lade nur Leute ein, die regelmäßig durch konstruktive und kreative Vorschläge auffallen. Es gibt nichts Schlimmeres als irgendwelche Schlaumeier oder Personen die alles heruntermachen.

5. Wie ist die Beziehung zwischen meinem Gesprächspartner und mir? (Seid ihr befreundet, eher distanziert, oder kennt ihr euch kaum?)

Verzichte so gut es geht auf Power-Point Präsentationen. Bzw. halt, wenn du willst, dass die Kollegen einschlafen, dann kannst du es machen. Ausnahme ist natürlich, wenn es wirklich etwas zu präsentieren gibt, das im Vorfeld nicht hätte durch ein Briefing kommuniziert werden können. Ganz wichtig, dann wenn du auf eine Präsentation zurückgreifen. Niemals mehr als eine Information pro Folie. Das hält die Frequenz und Aufmerksamkeit hoch. Wenn du willst, dass ich einmal ein Video zum Folien Design von Präsentationen machen soll, dann lass mir einen Like da.

6. Was ist der Anlass des Gespräches? (Feedback-Meeting, außerordentliches Kritikgespräch oder eben die Gehaltsverhandlung?)

Leg Regeln fest. Klar, sicherlich kein Thema, das im ersten Schritt auf Begeisterung stoßen wird, aber so erzeugst du Struktur und Transparenz und das freut am Ende jeden. Jeder sollte zum Beispiel ausreden dürfen, ohne dabei unterbrochen zu werden, Smartphones haben beim Meeting auch nichts zu suchen, die Pünktlichkeit ist klar und Vorbereitung sollte zur Pflicht werden – wer gegen eine Regel verstößt, muss in die Kaffeekasse zahlen.

7. Was ist das Thema? (Gehaltsverhandlung, persönliches Feedback, neue Ideen, um Kosten einzusparen?)

Starte Meetings nicht nur pünktlich, sondern beende sie auch entsprechend. Heißt, wenn sich die Diskussion im Sand verläuft, dann stelle die ultimative Frage: Was versuchen wir hier eigentlich gerade zu lösen? So bringst du alle wieder auf einen Nenner. Denk auch daran, nur weil du einen zeitlichen Rahmen festgelegt hast, muss der nicht unbedingt ausgeschöpft werden. Jeder freut sich, wenn die Runde eher fertig wird.

8. Wozu dient das Meeting überhaupt? (Beförderung, Gehaltserhöhung oder Urlaub?)

Auch, wenn jetzt eigentlich ein Zeitfresser kommt, wird man es dir langfristig danken. Und zwar: Hol dir Feedback ein. Besonders, wenn du noch am Anfang deiner “Meeting-Karriere” stehst. Frag die Teilnehmer also… Was könnte man zum Beispiel beim nächsten Meeting ändern? Womit waren alle zufrieden oder unzufrieden? Wo besteht der dringendste Handlungsbedarf? 

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